Schädelbrechende Schotterpisten

Ich hoffe, dass die meisten von euch auf dem ein oder anderen Weg schon mitbekommen haben, dass ich gesund und munter in Nepal angekommen bin. Die Flüge von Frankfurt nach Doha und von Doha nach Kathmandu verliefen ohne Probleme. Auf beiden Flügen habe ich mir die Zeit mit Hilfe des Entertainment-Systems vertrieben. So habe ich zum Beispiel die Filme „The Internship“ und „World War Z“ angesehen, sowie die Pilotfolge von den „Sopranos“ und einige Ausschnitte vom diesjährigen Glastonbury Festival (Memo an mich selbst: Scheint einen Besuch wert zu sein 😉 ). Verschlafen habe ich dafür leider die Filme „Red“ und „X-Men: Origins“.

Die Ankunft in Kathmandu hat sich dann als weit weniger problematisch erwiesen, als ich gedacht hatte. Laut der Seite vom auswärtigen Amt, darf man nach Nepal nur eine Flasche hochprozentigen Alkohol einführen mit maximal 1,15 Litern. Ich hatte jedoch zwei kleine Jägermeister Flaschen als Geschenke für meine Gastfamilien im Gepäck. Dazu noch ca. 70 Bleistifte, die ich hier an der Schule bzw. dem Kloster verschenken wollte. Und laut auswärtigem Amt darf man nur genau „ein Set Bleistifte“ einführen. Wie viel das auch immer ist. Also hatte ich mich bereits darauf eingestellt, dass ich da eventuell etwas nachverzollen musste. Das war jedoch nicht der Fall. Die einzige Kontrolle war, ob auf meinem Zettel die gleiche Gepäcknummer stand wie auf meinem Gepäckstück selbst. Anschliessend wurde mein Koffer auf ein Band für ein Röntgengeraet gelegt, wo gleichzeitig aber auch noch gefühlt 5 andere Koffer parallel dazu gelegt wurden und wo sich niemand für das Ergebnis der Untersuchung interessiert hat. Das einzige was ich dann zahlen musste, war ein Trinkgeld an die netten Herren, die meinen Koffer die 5m zu dem Band geschoben haben 😀

Dann ging es durch den sehr abenteuerlichen Verkehr Kathmandus zu meiner Gastfamilie. Abenteuerlich ist dieser aus verschiedenen Gründen. Der augenscheinlichste ist, dass hier Linksverkehr herrscht, was dem normalen Europäer von vornherein ja schon einmal fremd ist ;). Dann gibt es hier keine Fahrbahnmarkierungen. Das heisst, hier fährt jeder wie Platz da ist. Und wenn das bedeutet, dass in eine Richtung drei Autos nebeneinander fahren und in die andere nur ein Auto, dann ist das halt so. Während man fährt wird man ständig von Motorrädern überholt. Sei es links oder rechts. Die können eben noch besser den vorhandenen Platz ausnutzen 😀
Und nicht zu vergessen sind die Straßen hier. Nur die wenigsten sind asphaltiert. Die meisten bestehen aus Staub und ein paar Steinen, gemixt mit vielen Löchern und Huckeln. Das hat dazu geführt, dass ich mir bereits heute einmal kräftig den Kopf an der Tür im Taxi angestoßen habe. Das wird mit Sicherheit auch noch öfters passieren 😀

Gestern habe ich dann erfahren, dass ich an dem Ort, wo ich eingesetzt werde, direkt im Kloster wohnen werde. Das wird sicherlich sehr interessant werden ;). Ich kann noch nicht genau sagen, wie dort die Internet-Situation sein wird. Meine derzeitige Gastfamilie hat keins. Im Moment sitze ich hier in einem Internet-Cafe, wo eben auch erstmal der Strom ausgefallen ist 😀
Wenn es im Kloster selbst Internet gibt, werde ich mal schauen, dass ich ein paar Fotos online stelle. Wenn es das nicht gibt, dann bekomme ich einen Internet-Stick, der wie eine Prepaid Karte funktioniert. Dann werde ich wohl erstmal keine Fotos online stellen können. Mal sehen 😉

In diesem Sinne: Namaste! 😀

Ein Gedanke zu „Schädelbrechende Schotterpisten

  1. Sven

    Es gibt eine Untersuchung, was der effizienteste Straßenverkehr ist… und solange ALLE ohne Regeln fahren, hat die Straße die höchste Kapazität 😛

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