Ich hatte vor einiger Zeit herausgefunden, dass es in Deutschland einen Förderverein gibt, der dieses Dorf hier unterstützt. Dabei werden vor allem die Schulen hier unterstützt, indem das Gehalt von einzelnen Lehrern bezahlt wird und es gibt viele Schüler, die finanzielle Unterstützung von dem Verein erhalten.
Ich hatte dann dem Vorsitzenden des Vereins eine E-Mail geschrieben, mit dem Hinweis, dass ich mich in dem Dorf befand und ich meine Hilfe anbieten möchte, falls es etwas gibt, das ich tun kann. Daraufhin hat dann der Vorsitzende einen Kontakt zu der Partnerorganisation hier vor Ort hergestellt. Und so kam es, dass ich etwa zwei Wochen vor dem Verlassen des Klosters Besuch von dem zweiten Vorsitzenden dieser Organisation bekommen habe. Wir haben uns ein wenig unterhalten und er hat mich direkt eingeladen, die Schule zu besuchen, deren Schuldirektor er ist. Da meine eigentliche Schule noch Winterferien hatte, habe ich zugesagt und bin dann an einem Sonntag dort hin gegangen. Die Schule liegt direkt neben einem Teich, der zum ersten Wasserkraftwerk Nepals gehört. Dieses wurde vor über hundert Jahren gebaut, wird aber heute nicht mehr zur Stromversorgung genutzt, da es nicht ausreichend gewartet wurde.
Die Setidevi Secondary School ist auf jeden Fall größer als die Junkiri Community School, wo ich bisher immer war. Das liegt vor allem daran, dass es hier Klassen vom Kindergarten bis zur zehnten Klasse gibt. Dementsprechend gibt es mehr Schüler, mehr Klassenräume und natürlich auch mehr Lehrer als in der kleinen Schule bei mir am Kloster. Ich habe mich trotzdem gleich wohl gefühlt. Die Lehrer haben mich sehr freundlich aufgenommen.
Ich habe angeboten, dass man mich bei Computerproblemen ansprechen kann und ich versuchen kann, etwaige Probleme zu beheben. So wurde ich dann auch direkt am ersten Tag in den Computerraum gebracht, wo man mir die Ausstattung gezeigt hat und mir mitgeteilt hat, dass es mit zwei Rechnern Probleme gibt. Der Lehrer, der für den Computerraum zuständig ist, hat mir erklärt, dass er an einem Schultag gefehlt hat, weil er krank war und dass vor seiner Abwesenheit alle Computer in gutem Zustand waren. Als er dann zurück kam gab es mit den zwei genannten Computern Probleme.
Bei dem einen Rechner lag die Problematik darin, dass dort nichts mehr auf dem Monitor angezeigt wurde. Da der Lehrer mir gesagt hat, dass der Monitor mit anderen Computern getestet wurde und dort noch etwas anzeigt, hat sich das für mich nach einem Hardware Problem angehört. Dementsprechend musste ich bei diesem Rechner passen.
Das Problem bei dem anderen Computer war dagegen ein anderes: Der Computer hat Windows scheinbar ganz normal hoch gefahren, allerdings wurden keine Symbole auf dem Desktop angezeigt, keine Taskleiste, einfach gar nichts. Diverse Tastenkombinationen haben keine Veränderung gebracht und man konnte auch nicht den Taskmanager öffnen. Nach kurzer Zeit hat der Computer sich dann automatisch neu gestartet, ohne dass jemand den Neustart veranlasst hat. Das Verhalten hat sich dann wiederholt. Unsere Vermutung war, dass der Computer höchstwahrscheinlich von einem Virus infiziert war. Problematisch war nur, dass auf der Festplatte noch einige wichtige Dateien waren. Um die zu retten, hatte ich vorgeschlagen, die Festplatte in einen anderen Rechner einzubauen und sie dort als sekundäres Laufwerk zu nutzen, um so die Daten zu retten. Also haben wir uns daran gemacht, die Festplatte auszubauen und in einem anderen Rechner unterzubringen. Dabei mussten wir uns beeilen, da uns nur noch wenige Minuten blieben, bevor der Strom abgeschaltet wurde (Load Schedding). Zum Glück hat alles gut geklappt und die wichtigen Dateien konnten problemlos gerettet werden.
Ein paar Tage später haben wir dann die betroffene Festplatte mit einem Antiviren-Programm überprüft und 114 Viren gefunden! Zum Großteil waren dabei Systemdateien von Windows betroffen. Das Antiviren-Programm hat noch versucht, die Dateien zu reparieren, allerdings hat das nichts mehr gebracht. Dementsprechend war unser Beschluss dann, dass es am besten sein wird, die Festplatte zu formatieren und Windows neu zu installieren.
Neben dieser Computerhilfe wurde ich aber auch in verschiedene Klassen geschickt, um dort mit den Schülern zu sprechen. Da mir nicht mehr ganz so viel Zeit hier blieb, bevor ich das Dorf verlassen habe, habe ich daraf verzichtet richtigen Unterricht zu machen. Wenn ich in einer Klasse war, habe ich mich einfach mit den Schülern unterhalten. Aus dem Kloster hatte ich zum Beispiel eine Weltkarte mit zur Schule gebracht. Die Kinder habe ich dann darum gebeten, mir zu zeigen wo Nepal, Deutschland und andere Länder liegen. In der Bibliothek des Klosters habe ich auch ein Buch über Bremen gefunden, in dem man viele Bilder sehen kann. Das hatte ich ebenfalls dabei, um den Schülern auch ein paar Bilder aus Deutschland zeigen zu können. Die Kinder waren dann immer sehr beeindruckt von den großen Häusern, die so anders aussehen als in ihrem Dorf oder in Kathmandu. Besonders beeindruckend fanden die Kinder auch die Schiffe, die Weser und die Parks, die in dem Buch zu sehen sind.
Daneben werden mir auch viele Fragen über Deutschland gestellt und wie mir Nepal und die Schule gefällt.
Ein weitere Schule
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