Bevor ich nach Nepal gegangen bin, hatte ich nicht so sehr darüber nachgedacht ob ich eine Trekking-Tour machen möchte oder ob ich andere Dinge unternehmen möchte, die nichts mit dem Kloster und dem Projekt zu tun haben. Als ich dann aber in Nepal angekommen bin und mir viele Leute erzählt haben, dass ich unbedingt eine Trekking-Tour machen sollte, habe ich das in meine Pläne aufgenommen. Ich wäre wahrscheinlich auch komisch angeguckt worden, wenn ich so etwas nicht gemacht hätte. Immerhin ist das womöglich die einzige Chance für mich, im Himalaja wandern zu gehen.
Also habe ich schon im Dezember mit den Organisatoren meines Projekts gesprochen und angekündigt, dass ich gerne eine Trekking-Tour machen möchte. Als Ziel hatte ich mir das Annapurna-Basecamp ausgesucht. Es hätte noch andere Möglichkeiten gegeben, aber ich hatte gehört, dass diese Tour eine gute Einsteiger-Tour wäre. Was ja ganz gut zu mir gepasst hat, als absolutem Trekking-Anfänger 😉 . Die Frage war, wann das ganze stattfinden sollte.
Mir wurde gesagt, dass es im Dezember und Januar zu kalt beim Trekking wäre, da auch in Nepal Winter war. Dementsprechend haben wir dann entschieden, die Trekking-Tour im Februar zu machen. Die Tour sollte am Ende meines Nepal-Aufenthaltes stattfinden, sodass ich das Kloster verlasse, meine Trekking-Tour mache und dann zurück nach Deutschland fliege.
In der Zeit bis zum Beginn der Tour, habe ich dann noch mehr Informationen bekommen. Vor allem bezogen auf Kleidung, die ich mitnehmen sollte, was ich für weitere Dinge kaufen sollte und was in Zusammenhang mit der Höhenkrankheit zu beachten ist. So wurde mir zum Beispiel gesagt, dass ich immer viel trinken soll. Über das Wasser nimmt man ebenfalls Sauerstoff auf und wirkt so gegen die erschwerte Sauerstoffaufnahme in höheren Lagen entgegen. Ein weiterer Tipp war, dass ich auch Schokolade dabei haben sollte, für den Fall, dass mir schwindelig wird. Das sei dann wohl ein gutes Hilfsmittel.
Die Planungen für die Trekking-Tour sahen vor, dass ich am Tag nach dem ich das Kloster verlassen habe, zuerst nach Pokhara fahre, dort eine Nacht verbringe und dann mit der Wanderung beginne. Ich habe dann am Abend vor der Fahrt nach Pokhara meinen Trekking-Guide kennengelernt. Pandap hieß der und ich vermute, dass er zwischen 45 und 55 Jahre alt ist. Ich habe gemerkt, dass es nicht so leicht ist, das Alter von Nepalesen zu schätzen, da die Gesichter so anders aussehen und auch durch andere Einflüsse verändert werden als hier in Europa.
Pandap hat mich dann am Morgen vor der Fahrt nach Pokhara aus dem Hotel abgeholt und wir sind zu Fuß zur Touristen Bus Station gegangen. Das muss man sich in etwa so vorstellen, dass an einer der größeren Straßen in Nepal sehr viele Busse stehen, die Touristen und Einheimische durch Nepal fahren. Die Busse kommen europäischen Reisebussen recht nah, was Komfort und Ausstattung angeht.
Die Distanz zwischen Kathmandu und Pokhara beträgt etwa 200km, dauert aber fast sieben Stunden (mit Pausen). Auch wenn man die ganze Zeit sitzt, ist das doch recht anstrengend.
In Pokhara haben wir dann zunächst unsere Hotelzimmer bezogen und anschließend habe ich die Touristen-Straße erkundet. Pokhara ist im Vergleich zu Kathmandu ein echter Erholungsort. Zumindest was den Teil für Touristen angeht (einen anderen habe ich leider nicht kennenlernen können). Es ist viel ruhiger und sauberer als in Kathmandu. Der Verkehr ist nicht so dicht und chaotisch. Und Pokhara liegt an einem See, an dem sich auch direkt das Touristen-Viertel befindet. Wenn man da durch die Straße geht, bekommt man das Gefühl, dass man durch einen kleinen Küstenort läuft. Also alles sehr nett.
In dem besagten See befindet sich eine kleine Insel, auf der ein hinduistischer Tempel ist. Wir haben uns mit einem kleinen Boot zu der Insel bringen lassen, um uns den Tempel anzugucken. Pandap hat sich dort noch einen Segen abgeholt und ich habe ein paar Fotos geschossen.
Abends waren wir noch in einer Bar und haben etwas zusammen getrunken. Dort habe ich einen anderen deutschen Touristen getroffen, der mir erzählt hat, dass er gerade von einer Trekking-Tour zurück gekommen ist. Er war nicht auf dem Weg zum Annapurna Basecamp, er hat die Annapurna Circuit Tour gemacht. Dabei geht man einmal um das Annapurna Gebiet herum. Der ganze Weg dauert fast drei Wochen. Der andere deutsche Tourist musste die Tour aber auf Grund einer alten Verletzung abbrechen. Er hat noch erzählt, dass der Schnee auf dem Trail teilweise kniehoch war.
Damit war klar, dass es wohl sehr kalt werden wird und wir wahrscheinlich auch Schnee zu Gesicht bekommen werden.
Trekking-Tour – Teil 1
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